Karel Cudlin, Jan Doborvský, Roman Pyatkovka, H. Dietrich Habbe, Sönke Dwenger
Gewendet. Fünf internationale Positionen zeitgenössischer Fotographie.
Der Jahrestag der friedlichen Revolution und die Deutsche Wiedervereinigung sind zu Zeit omnipräsent und auch der Begriff der „Wende“ wird in diesen Tagen inflationär gebraucht.
Egon Krenz als Staatsratsvorsitzender der DDR verwendet 1989 den Begriff „Wende“. Gemeint war eine politische Veränderung im Sinne des SED Unrechtssystems.
Geblieben ist nicht das menschenverachtende DDR-System, aber doch das Wort „Wende“. Ein nicht überzeugender Terminus für die friedliche Revolution von 1989. Auch wenn es sich bei den Geschehnissen dieser Jahre in Europa durchaus um eine echte Zeitenwende handelte.
„Im Leben, in der Gesellschaft, in der Politik und auch in der Kunst gibt es Wenden, Zeitpunkte die sich anfühlen wie der Aufbruch in etwas Neues, ein neues Zeitalter, ein neuer Lebensabschnitt, ein neues Denken, aber die deutschdeutsche „Wende“ gibt es historisch eben nicht“, sagt Jan Thorleiv Bunsen M.A., Kurator der Ausstellung und Leiter der Stadtgalerie im Elbeforum Brunsbüttel. Die Ausstellung in der Stadtgalerie Brunsbüttel räumt mit diesem Begriff auf und denkt „Wende“ neu, offen und frei, aber auch durchaus politisch.
Es werden fünf internationale und hochkarätige Fotografen ihre Arbeiten und Gedanken zum Thema Wende und wenden zeigen – Karel Cudlin und Jan Doborvský aus Tschechien sowie Roman Pyatkovka aus der Ukraine und H. Dietrich Habbe sowie Sönke Dwenger, beide aus Schleswig-Holstein.